“Sekte” kein existierender Rechtsbegriff, Kooperation mit Russisch-Orthodoxer Kirche trotz Laicité

FRANKREICH: FECRIS wird von der französischen Regierung finanziert, keine “NGO”

Stellungnahme von CAP am OSCE ODIHR Human Dimension Implementation Meeting in Warschau

Übersetzung von FOREF Europa

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Paris/Warschau, 27.09.2016 (CAP) – Die Coordination des Associations et des Particuliers Pour la Liberté de Conscience (Koordination der Vereine und Individuen für die Gewissensfreiheit) wurde im Jahr 2000 ins Leben gerufen, um religiöse Minderheiten gegen Diskriminierung in Frankreich und Europa zu verteidigen. Die Coordination ist eine von den Vereinten Nationen anerkannte NGO.

Monsieur Valls, der amtierende Premierminister Frankreichs (siehe Bild oben), erklärte vor einigen Wochen in der französischen Nationalversammlung, dass kein Rechtsbegriff für das Wort “Sekte” (bzw. “Kult”) existiere.

Das Ministerium des französischen Premierministers finanziert dennoch zu 100% einen Verein namens FECRIS (European Federation of Research and Information Centers on Sectarianism), die vom Europarat und den Vereinten Nationen bereits als NGO anerkannt wurde. Laut seinen Statuten ist es das Ziel dieses Vereins, “Sekten bzw. Kulte oder Guru als eine Organisation oder ein Individuum, die Glaubenslehren und Verhaltenstechniken eigennützig missbrauchen” zu identifizieren.

Wie kann ein Premierminister in Frankreich erklären, dass es keinen Rechtsbegriff für Sekte bzw. Kult gibt, und gleichzeitig zu 100% eine NICHT-Regierungs-Organisation finanzieren, dessen Ziel im Aufdecken von Sekten oder Kulten besteht. Darüberhinaus erwähnen die Statuten von FECRIS, dass “die Arbeit des Vereins weder religiös noch politisch” ist.

Wenn die Arbeit von FECRIS nicht religiös ist und behauptet wird, in religiöser Hinsicht neutral zu sein, wie erklärt dann der Verein, dass eine in einem säkularen Staat (Frankreich) registrierte Organisation massiv von den öffentlichen Geldern französischer Steuerzahler finanziert wird, während sein Vize-Präsident, Alexander Dvorkin, ein russischer Staatsbürger, für seine Anti-Sektenaktivitäten vom Patriarchen der Russisch-Orthodoxen Kirche gesegnet und bezahlt wird. Dieselbe Russisch-Orthodoxe Kirche verfolgte jahrelang religiöse Minderheiten in Russland gemeinsam mit Putin.

Wie kann Alexander Dvorkin, der Vizepräsident von FECRIS, Falun Gong attackieren, während die Verfolgung dessen Mitglieder bereits ausführlich in den Berichten der Vereinten Nationen seit dem Jahr 2000 denunziert wird?

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Wie kann Frankreich weiterhin einen Verein wie FECRIS finanzieren, der sogar von den Vereiniten Nationen als verfolgt anerkannte Gruppen wie Falun Gong angreift?

Selbst der amtierende Premierminister Frankreichs, Monsieur Valls, brachte sein tiefstes Bedauern über die Situation der Falun Gong-Praktizierenden in China zum Ausdruck, als er noch Mitglied der Nationalversammlung war. Zum damaligen Zeitpunkt, thematisierte er das Problem des Schicksals von Falun Gong-Praktizierenden in China beim französischen Außenministerium.

Vor einigen Jahren griffen FECRIS und dessen Mitgliedsvereine eine italienische Soziologin an, da ihr Bericht über eine bestimmte religiöse Minderheit nicht mit den Erwartungen von FECRIS übereinstimmte. Nun attackiert FECRIS eine Minderheit in der Ukraine, wie Human Rights Without Frontiers vor kurzem berichtete.

Hiermit fordern wir den französischen Premierminister Monsieur Valls auf, die finanzielle Unterstützung von FECRIS einzustellen und den Verein damit in den Status einer Nicht-Regierungsorganisation (NGO) wieder zurückzuführen.

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